Verein &_SpartenFlugplatz_EDFWFlugschule &_MitflügeVeranstaltungen &_HallenvermietungFliegen erleben_"Mediathek"Verantwortung &_SozialesKontakt

ARCTIS 2000 Teil 4 von 4

Aber trotz allen Zaubers steht daneben eine gefährliche Wirklichkeit. Zwischen Resolute und Spitzbergen liegen nur zwei Flugplätze, Eureka und Alert, der nördlichste Flugplatz der Welt. Eine Bergung würde im Falle einer Notlandung Tage dauern. Wir fliegen mit übergezogenen Rettungsanzügen, bereitliegenden Notsendern; das Ausbringen der Rettungsinsel haben wir bereits vor Tagen geübt. Aber die Schönheit des Eismeeres verdrängt Gedanken an mögliche Gefahren.
Nachts um drei Uhr, aber immer noch bei Tageslicht, nach 2800 km landen wir in Spitzbergen, Norwegen. Wir sind erschöpft, erledigt, müde, aber glücklich. Welch ein Flug!

Nach Resolute kommt uns Longyearbyen auf Spitzbergen bereits fast "großstädtisch" vor. Von hier aus begannen viele Expeditionen zum Nordpol (u.a. Amundsen) und auch heute ist es auf Grund seiner Lage am Golfstrom - eisfreier Hafen - für viele Abenteurer Ausgangspunkt in Richtung Norden.

Für uns beginnt hier unsere zweitlängste Etappe, über den Nordatlantik zurück nach Europa. Nach einer Zwischenlandung in Tromsö (Norwegen) verlassen uns nun die guten Wettergötter. Regen, tiefe Wolken über Tromsö. Jetzt sind Horsts IFR- (Blindflug-) Kenntnisse wertvoll. In 4500 m Höhe (Sauerstoff!) bleiben wir bis Lillehammer über den Wolken. Ankunft in Oslo erst um 22.30 Uhr nachts, jetzt bei Dunkelheit.

Als wollte Europa und Deutschland diesen unangenehmen Empfang wieder gutmachen, am nächsten Tag herrscht beste Sicht, und je weiter wir nach Süden kommen, desto mehr kämpft sich die Sonne durch die Wolken. Würzburg begrüßt uns mit herrlichstem Sonnenschein, ein wunderbarer Ausklang eines ungewöhnlichen und unvergesslichen Fluges.

Fazit

6-Tage Flug mit 42 Flugstunden, knapp 15000 Kilometer zurückgelegte Strecke, unsagbar schöne Eindrücke, neue Bekannte.

Autoren: Leni Gräf, Heinz Gräf
Fotos: Heinz Gräf